Home Hindernisse Oker Mittellauf
S48 - Müden

NLÖ  1990: Wehr oberhalb der Mündung in die Aller bei Müden, sehr hoher Absturz,sehr langer Rückstau, Sohle betoniert, Ufer durch Mauern und Steinschüttung befestigt,etwa die Hälfte des Wassers wird zur Stromerzeugung genutzt.
 
Persönliche Anmerkung vom 15.10.03

Der laut Wasserrecht genehmigte Durchfluss von 250 l/sec wurde erreicht.  Das Umgehungsgerinne, welches in unmittelbarer Nähe des Turbinenausganges liegt, scheint effektiv angelegt zu sein. Die Stauhöhe des Wehres links, liegt bei ca. 2,50 m, mit vorgelagerter Betonschussstrecke. Auch bei Hochwasser wohl von Großsalmoniden nicht zu überwinden.  

Umsetzung : Fischaufstieg als Umgehungsgerinne rechts neben dem Mühlengraben. Höhendifferenz 3,87 m. Länge des Gerinnes 208 m. Maßnahme wurde im Sommer  2003 durch das NLWK umgesetzt

Bild oben und rechts : der Auslauf des Gerinnes mündet genau in den Kraftwerksauslauf und hat somit gute Chancen von Fischen gefunden zu werden.

Auf dem Bild unten ist die Anordnung der Bypässe zu erkennen. Ein Bypass ist bodennah eingerichtet und Einer in der Nähe der Oberfläche.
 

Information 16.09.2004 :
Ein Smoltmonitoring wurde im großen Stile in Zusammenarbeit mit dem NLÖ (jetzt LAVES), dem DCV , dem NLWK und den Vereinen der Aller-Oker-Lachs-Gemeinschaft durchgeführt. Es wurden ca. 7000 Smolts (abwanderungswillige Junglachse) oberhalb dieser Stelle sowie 2 weiteren Kraftwerken flussaufwärts ausgesetzt. Unterhalb der Kraftwerke wurde mittels Fangeinrichtungen überprüft wie die Auswirkungen auf die abwandernden Fische sind.  
Das Ergebnis : 1. Hauptabwanderung in Müden erfolgt über Turbinenarm
2. Elektroscheuchanlage hat trotz Optimierung keine erkennbare Schutz- und Ableitwirkung auf abwandernde Fische
3. Die neuen Fluchtrohre (Bypässe) verbessern die Abstiegssituation in Müden deutlich
4. Der Durchlass im Wehrfeld (500l/sec) wird von Fischen vernachlässigbar selten zur Abwanderung genutzt - als Maßnahme nach dem Monitoring wurden hiervon 150 l/sec
für die Beschickung der Bypassanlage genutzt.
5. Auch von Aalen, deren Wanderung im Herbst beprobt wurde,  wurde die vorhandenen Bypässe in hohem Maße angenommen. Innerhalb von 4 Tagen benutzten 204 Aale das Fluchtrohr !

Ergänzung vom 9.1.2007 : Frau Lecour betonte,
dass die engagierte Unterstützung seitens des ASV Müden-Dieckhorst im Besonderen , und der AOLG im Allgemeinen maßgeblich zum sehr guten Gelingen der Untersuchungen beigetragen haben und von der Abt. Binnenfischerei - jetzt im LAVES, als Auftraggeber sehr begrüßt wurde !

 Den bislang unveröffentlichten Abschlussbericht des Okermonitorings 2004 von Herrn Dipl.Biologen Rathcke finden Sie hier...

und eine Veröffentlichung "Abwanderung von Fischen" durch das LAVES (2006) finden sie hier...
 

Angelverein:
ASV Müden/
Dieckhorst