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S1 - Hameln

NLÖ  1990: Weserwehr in Hameln am linken (1a) und am rechten Arm (1b), hoher Absturz, sehr langer Rückstau, lange Uferbefestigung. Auf der Insel zwischen den Wehren werden mehrere Turbinen betrieben, ebenso am rechten Ufer des rechten Wehres (neu restaurierte Mühle).

 

Karte mit freundlicher Genehmigung der FFG Weser http://www.fgg-weser.de/Download-Dateien/ueberpruefung_der_fischpaesse.pdf

 

Anmerkung März 2007:
Inzwischen ist an der Wasserkraftanlage Pfortmühle ein Mäanderfischpass
(Bild oben) der Fa. Ökofisch erbaut worden. Eine Funktionsüberprüfung ergab
gute Fangzahlen allerdings ist wegen der Ausrichtung des Wehres die Haupt-
strömung bei den erhöhten Wasserständen am Tag des Besuches am anderen
Ufers und läßt vermuten das für die meisten Lachse der Fischpass nicht gefunden
werden kann weil diese Fischart der Hauptströmung folgt. Auch der Fang einiger
Lachse bei der Funktionsüberprüfung darf darüber nicht hinwegtäuschen   

Ostern 2002:
Wanderhilfe : Der Fischpass liegt mitten im Sohlabsturz (Bild links).
Mängel laut ARGE Weser : Einstieg in unteres Becken bei Mittel- und
Niedrigwasser zu hoch.
Fischpass weist aufgrund seines Alters nur noch eine unzureichende Standfestigkeit
auf, es wird von Umbau- bzw. Sanierungsmaßnahmen abgesehen.
Neubau von je einem Fischpass am linken
Ufer des oberen und unteren Wehres.

Seit November 2002 gibt es in dem anderen Wehrarm einen  Mäanderfischpass
 (rotes Kreuz auf der Karte im Bild links) der mit einem Aufwand von 550.000 Euro
errichtet wurde.

 



Auszug aus der Infotafel an der Pfortmühle über den Mäanderfischpass in Hameln.

Auszug aus der Infotafel an der Pfortmühle über den Mäanderfischpass in Hameln.

 

   

3. WASSERKRAFT

· Wesermühlen und die Nutzung der Wasserkraft sind seit Ende des 13. Jh. eng mit der Stadt Hameln verbunden (Stadtwappen zeigt Mühlstein mit aufgelegtem Mühleisen)

· Seit ca. 130 Jahren wird Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt. Lange Zeit war Wasserkraft die erneuerbare Energieart mit dem höchsten Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland und wurde erst 2004 von der Windkraft überflügelt

· Stadtwerke haben 1998 drei Wasserkraftanlagen (Kaplan-Rohrturbinen, die Generatoren zur Stromerzeugung antreiben, Durchmesser eines Kaplan-Laufrades 2,3 m) der Kampffmeyermühlen erworben:
- an der Pfortmühle (1 Turbine) (Baujahr 1986)
- am Ende der Alten Schleppzeugschleuse (2 Turbinen) (Baujahr 1988)
- am sog. „Südgerinne“ (1 Turbine) (Baujahr
1941)
· Dritte Anlage „Südgerinne“ (Leistung ca. 1 Mio. kWh/a) wurde Oktober 2002 dauerhaft stillgelegt beim Neubau Münsterbrücke

· jede Turbine leistet 30 m³, also werden zur Zeit 90 m³ pro Sekunde entnommen (102 m³Wasser pro Sekunde dürften entnommen werden (durchschnittliche von der Weser geführteWassermenge), wird weitgehend ausgeschöpft

· Besonderheit: es gilt das alte Wasserrecht von 1924 mit zeitlich unbefristeter Nutzungsdauer, heute verliehene Wasserrecht sind auf ca. 20 bis 30 Jahre begrenzt (erschwerend für Investitionen)

· Fallhöhe: auf 2,8 m ausgelegt

· Nennleistung der drei Turbinen: 733 kW je Turbine, 1.950 kW Gesamtleistung der drei Turbinen

· Die drei Turbinen produzieren ca. 12 Mio. kWh Strom pro Jahr, die in das Netz eingespeist werden. Dies deckt ca. 5 % des Hamelner Jahresbedarfs an Strom, 7.800 t CO2-Einsparung im Jahr

 

 

 

Der alte Fischpass im 2. Wehrfeld.

9 Kormorane rasten auf dem alten funktionslosen Fischpass.