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Wasserkraftnutzung und Wanderfische...

..an Flüssen sind nicht mit einander vereinbar.

Warum ist das so ?
1. Stauwirkung Auf der einen Seite versperren sie vielerorts die Wanderwege von Wasserlebewesen. Hierdurch wird zumindest die Vielfalt der Erbanlagen innerhalb der jeweiligen Art vermindert. Andere Arten verschwinden oberhalb dieser Barrieren völlig weil sie einfach Ihre Laichgebiete nicht mehr erreichen.
Auf der anderen Seite greifen Kraftwerke auch in die Gewässerökologie ein, denn der notwendige Rückstau oberhalb bewirkt Verminderung der Fliessgeschwindigkeit und damit Sedimentation (+Verschlammung) die bei sommerlichen Temperaturen zu Sauerstoffdefiziten führt. An Fliessgewässer angepasste Lebewesen, welche mehr Sauerstoff benötigen, bekommen in solchen Bereichen Probleme. Flussabwärtswandernde Fische wie beipielsweise Junglachse (Smolts) benötigen die Strömung um den Weg zum Meer kraftschonend zu finden. Im Rückstaubereich von Kraftwerken finden Sie ihn schwer oder werden direkt in die verletzungsbringenden Turbinen geleitet.
Auch werden sie leicht Opfer von Fischfressern in solchen Rückstaubereichen (längeres Aufhalten in einem Flussbereich auf der Suche nach der Strömung und Desorientierung nach Passage des Kraftwerkes).
 

 

 

Kraftwerk Petershagen an der Mittelweser

Wirtschaftsfaktor Kraftwerk : 0,48 Prozent der in 2001 in Deutschland erzeugten Energie stammt aus Wasserkraft. Alternative Energien wie Windkraft, Solarernergie und sonstige machen insgesamt ca. 1,2 % aus. Quelle : BINE (Informationszentrum des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie)

 

.Rechenbeispiel : Auf dem Weg von einem der Besatzorte in der Schunter (Niedersachsen Kreis Helmstedt) bis in die Nordsee müssen die Junglachse (Smolts) 24 Wanderhindernisse überwinden von denen 8 zur Energieerzeugung genutzt werden. In seiner Dissertation gibt Dr. Manfred Holzner aus diversen wissenschaftlichen Quellen als minimale Sterblichkeitssrate bei Kraftwerkspassagen für abwandernde atlantische Lachse von 1,3 % (bei einer Untersuchung) bis zu 72 % an. Geht man von einer Rate von 5% aus bedeutet das bei 500 ausgesetzten Tieren das nurmehr 331 Fische hinter dem letzten Kraftwerk unversehrt Richtung Meer wandern.
Allerdings ist die Schädigungsrate sehr stark abhängig von den Technischen Daten des Kraftwerkes und von den Abflussmengen.